Aktive Schiffe
Der polnische Tanker ORP Bałtyk (Z-1) ist das einzige Schiff des Projekts ZP-1200 und wurde 1988-91 gebaut. Er kann gleichzeitig drei Schiffe betanken. Hierfür ist auf jeder Seite und am Heck eine Versorgungssstation vorhanden.
Helgoland kann man heute nicht nur mit Seebäderschiffen erreichen, sondern auch mit deutlich schnelleren Katamaren. 2020 fuhren von Hamburg bzw. Cuxhaven die Halunder Jet bzw. San Gwann. Halunder Jet wurde 2017-18 von Austal Philipinnes gebaut und fährt seit 2018 für die Reederei FRS (Förde Reederei Seetouristik bzw. Fast Reliable Seaways). Sie ist 56,4 m lang, 14,0 m breit und verdrängt 1231 BRZ. Ihre vier Dieselmotoren leisten 12.182 PS, womit 35 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 17 Personen, 680 Passagiere können transportiert werden. San Gwann wurde 2000-01 von Fjellstrand für Virtu Ferries gebaut. 2016 wurde sie von FRS gekauft und anfangs in der Karibik verwendet. Seit 2020 wurde sie auf der Route nach Helgoland eingesetzt, um die verminderte Passagierkapazität wegen der Sicherheitsmaßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie zu kompensieren. Sie ist 51,0 m lang, 12,5 m breit und verdrängt 992 BRZ. Ihre vier Dieselmotoren leisten 12.617 PS, womit 34 kn normal erreicht werden (maximal 39 kn). Sie kann 427 Passagiere und 21 PKW transportieren.
Weiterlesen: Katamarane San Gwann und Halunder Jet in Helgoland
Das dänische Taucherunterstützungsschiff Søløven (Y311) ist das einzige Schiff der Flyvefisken-Klasse, das heute noch im Dienst der dänischen Marine ist. Die Flyvefisken-Klasse war in den 1980ern ein revolutionäres Konzept. Mit dieser Klasse wurde das StanFlex-System eingeführt. Die Schiffe erhielten vier Positionen, auf denen StanFlex-Module montiert wurden: eines auf dem Vorschiff und drei achtern. Die Module umfassten u.a. Waffen, Sensoren und Kran. Sie konnten in kurzer Zeit ausgetauscht werden, wodurch das Schiff für eine neue Rolle ausgerüstet werden konnte. Hierdurch konnten mit einer Klasse drei verschiedene Schiffsklassen ersetzt werden: die Patrouillenboote der Daphne-Klasse, die Minensucher der Sund-Klasse und die Schnellboote der Søløven-Klasse. Zwischen 1985-96 wurden 14 Schiffe der Flyvefisken-Klasse gebaut. Ursprünglich waren sogar 17 geplant, aber die Zahl der zu bauenden Schiffe wurde bei Ende des Kalten Kriegs zusammengestrichen.
Weiterlesen: Dänisches Taucherunterstützungsschiff Søløven und andere Schiffe der Flyvefisken-Klasse
Die dänische Fregatte Thetis (F357) ist das Typschiff einer Klasse von vier 1988-92 gebauten Schiffen, deren Hauptaufgabe die Überwachung der Gewässer um Grönland und die Färöer-Inseln ist. Sie sind entsprechend auch als "inspektionsskibe" (Patrouillenschiffe) klassifiziert, haben aber Kennungen als Fregatten. Die Klasse ist stark für die Aufgaben als Patrouillenschiffe optimiert. Die Bewaffnung ist entsprechend nicht sehr umfangreich, die Schiffe verfügen aber über einen Hubschrauberhangar. Somit können sie einen Hubschrauber mitführen, der u.a. Enterkommandos absetzen kann, aber auch zur Seenotrettung dienen kann. Für die Einsätze in arktischen Gewässern erhielten die Schiffe einen verstärkten Rumpf und können bis zu 1 m dickes Eis brechen. Das Typschiff Thetis dient neben dieser Aufgabe oft auch als Flaggschiff von Minenjagdverbänden der NATO, hat die notwendige zusätzliche Kommunikationsausrüstung und kann hierfür den notwendigen Stab aber auch Minensuch- und -jagddrohnen mitführen.
Wilhelmshaven ist heute noch einer der größeren Flottenstützpunkte der Deutschen Marine. Es gibt die Möglichkeit, durch den Hafen eine Rundfahrt zu machen. Vom Marinemuseum aus wird so eine Rundfahrt angeboten, die durch den ganzen Hafen geht, inklusive der Bereiche, in der die Schiffe der Marine liegen. Die Rundfahrt geht auch durch das Marinearsenal, allerdings durfte man dort nicht fotografieren - was sehr schade war, da neben einigen Schiffen, die in Reparatur waren (u.a. der Versorger Frankfurt am Main (siehe auch diese Fotogalerie) und die Fregatte Sachsen (Fotogalerie)), auch viele außer Dienst gestellte Schiffe dort lagen, u.a. mehrere Fregatten der Bremen-Klasse sowie zwei U-Boote der Klasse 206. Alleine wegen der Verwitterung des Anstrichs wären die Fotos schon interessant gewesen. Außerhalb des Arsenals konnte ich folgende Schiffe fotografieren: die Fregatten Lübeck (siehe auch diese Fotogalerie), Bayern, Schleswig-Holstein (beide mit nachgerüsteten Harpoon-Startern, Fotogalerie) und Baden-Württemberg (Fotogalerie), den Tanker Spessart (Fotogalerie) und den Schwimmkran Griep.
Der Lenkwaffenzerstörer USS Ross (DDG-71) ist eines der Flight I-Schiffe der Arleigh Burke-Klasse, das in Rota, Spanien, stationiert und besonders für die Abwehr von ballistischen Raketen ausgerüstet ist. Ein Teil ihres Radarsystems wurde darauf optimiert, nach ballistischen Raketen zu suchen. Dies scheint aber die Fähigkeit, tieffliegende Anti-Schiffsraketen zu detektieren und abzufangen, zu beeinträchtigen, weshalb Ross, wie ihre ähnlich ausgerüsteten Schwesterschiffe, einen SeaRAM-Starter statt des achteren Phalanx-Geschütz erhielt. Dieser Starter zu Abwehr von Anti-Schiffsraketen verfügt über ein eigenes Radar zur Detektion feindlicher Raketen. Außerdem wurde Ross, zusätzlich zu den ursprünglich vorhandenen Gegenmaßnahmen, mit Mk-59-Täuschkörperwerfern ausgerüstet, die schwimmfähige Radarreflektoren ausstoßen, um so Anti-Schiffsraketen abzulenken.
In Cuxhaven und der Deutschen Bucht kann man viele Spezialschiffe sehen, darunter viele Behördenschiffe. Ich habe auf der Fahrt zwischen Helgoland und Cuxhaven u.a. den Tonnenleger Baumrönne, das Vermessungsschiff Stickers Gat, das Mehrzweckschiff Neuwerk, das Feuerschiff Elbe 1 (siehe auch diese Fotogalerie), den Lotsentender Groden, das Fischereischutzboot Meerkatze und den Hochsee-Bergungsschlepper Nordic vor der Kamera gehabt.
Die Fregatte Rheinland-Pfalz (F 225) ist das vierte und letzte Schiff der Baden-Württemberg-Klasse (Fregatte 125). Die Konzeption der Klasse unterscheidet sich stark von früheren Fregatten der Deutschen Marine. Sie ist für die Art von Einsätzen ausgelegt, für die Fregatten nach Ende des Kalten Kriegs primär verwendet wurden: sogenannte Stabilisierungseinsätze, Durchsetzung von Embargos, Bekämpfung von Piraten, Seeraumüberwachung und Unterstützung von Spezialkräften. Große Seeausdauer und die Möglichkeit, Reparaturen an Bord selbst durchzuführen, waren wichtige Kriterien. Durch einen hohen Grad der Automatisierung konnte die Besatzungsstärke reduziert werden. Für die vier Schiffe gibt es acht Besatzungen, so dass die Schiffe möglichst lange im Einsatz gehalten werden können. Die Bewaffnung ist für die Aufgabe optimiert. Neben einem weitreichenden Bordgeschütz und auch gegen Landziele einsatzbaren Anti-Schiffs-Raketen verfügen die Fregatten über eine große Zahl ferngesteuerter leichter Geschütze und Maschinengewehre. Die Flugabwehr beschränkt sich auf eine Nahbereichsabwehr, eine U-Jagd-Bewaffnung und entsprechende Sensoren sind gar nicht vorhanden.
Die israelische Korvette Magen ist das erste Schiff der Sa'ar 6-Klasse. Diese Korvetten sind zum Schutz der israelischen Gasfelder im Mittelmeer vorgesehen. Der Entwurf beruht auf der MEKO A-100-Korvette und ähnelt damit auch der deutschen Braunschweig-Klasse. Allerdings erhält die Klasse israelische Sensoren, deren Einbau sehr unterschiedliche Masten benötigen, so dass die Schiffe sehr unterschiedlich aussehen. Es werden insgesamt vier Korvetten gebaut: Magen, Oz, Atzmaut und Nitzachon.
Die US Coast Guard hat im Hafen von Boston eine Basis. 2017 lagen dort die beiden Küstenwachkutter USGGC Seneca (WMEC-906) und USCGC Escanaba (WMEC-907) der Bear (Famous)-Klasse, die Patrouillenboote USCGC Albacore (WPB-87309) und USCGC Reef Shark (WPB-87371) der Marine Protector-Klasse sowie der Schlepper/Eisbrecher USCGC Thunder Bay (WTGB-108) der Bay-Klasse. Dazu noch einige Fotos des Küstenwachkutters USCGC Hamilton (WMSL-753) der Legend-Klasse, die ich in New York gemacht habe.