Aktive Schiffe
Das deutsche U-Boot U 33 (S 183) ist das dritte Boot der Klasse 212 A, das für die Deutsche Marine gebaut wurde. Die Klasse 212 A wurde entworfen, um die U-Boote der Klassen 205 und 206 zu ersetzen. Sie fallen größer als diese Klassen aus, sind aber im Vergleich zu anderen zeitgenössischen U-Booten sehr klein. Dies liegt daran, dass sie für den Einsatz in flachen, küstennahen Gewässern, z.B. in der Ostsee, gedacht sind. Es sind die ersten U-Boote mit Brennstoffzellenantrieb. Damit verfügt die Klasse über einen außenluftunabhängigen Antrieb, mit dem die Reichweite unter Wasser deutlich vergrößert werden kann. Für die Maximalgeschwindigkeit werden zusätzlich Batterien benutzt.
Das niederländische Schulschiff Zr. Ms. Van Kinsbergen (A902) wurde speziell für das Navigationstraining für die niederländische Marine entworfen und gebaut. Sie ersetzte die 1950 gebaute Zeefakkel, ein früheres Vermessungsschiff. Die Van Kinsbergen verfügt über zwei komplett ausgerüstete Brücken, um mehr Leute ausbilden zu können. Sie ist wesentlich geräumiger als der Vorgänger. Allerdings ist sie wohl etwas zu kurz, was die Seeeigenschaften beeinträchtigt und ihr den Spitznamen "Van Kotsbergen" eingebracht hat. Deshalb wird ein großer Teil der Schulung in der Ostsee durchgeführt, wo das Meer ruhiger ist und so weniger Kadetten seekrank werden. Neben den Einsätzen für die niederländische Marine dient sie auch zeitweise der Ausbildung ziviler Seeleute sowie auch als Forschungsschiff.
Weiterlesen: Niederländisches Schulschiff Zr. Ms. Van Kinsbergen in Flensburg und Kiel
Der spanische Landungsträger Juan Carlos I (L-61) ersetzte den Leichten Flugzeugträger Príncipe de Asturias und die Landungsschiffe Hernán Cortés und Pizarro. Er kann sowohl als Leichter Flugzeugträger, U-Jagd-Hubschrauberträger als auch als Landungsträger verwendet werden. Es können Harrier-Senkrechterstarter oder z.B. auch schwere Transporthubschrauber mitgeführt werden. Achtern ist ein Welldeck vorhanden, um Truppen nicht nur mit der Hubschrauber sondern auch mit Landungsfahrzeugen transportieren zu können.
Weiterlesen: Spanischer Landungsträger Juan Carlos I in Kiel
Während der Kieler Woche im Juni 2019 habe ich auch diverse zivile Schiffe, Fähren, Kreuzfahrtschiffe, Zollkutter sowie Traditions- und Museumsschiffe, fotografiert:
Die Kieler Woche besuchten im Juni 2019 wieder zahlreiche Marineschiffe. Zu sehen waren u.a. Fregatten, Kommandoschiffe, Korvetten, Landungsschiffe, Minenjagdboote, Patrouillenboote, Schlepper, Schulschiffe, Tender, U-Boote, Versorger und Zerstörer der belgischen, britischen, dänischen, deutschen, französischen, lettischen, litauischen, niederländischen, norwegischen, polnischen, spanischen, türkischen und US-amerikanischen Marine. Hier eine erste Auswahl von Ansichten:
Die britische Fregatte HMS Monmouth (F235) ist eine von 16 zwischen 1985 und 2002 gebauten Fregatten des Typs 23 (Duke-Klasse). Der Typ 23 wurde ursprünglich als billiges U-Jagd-Schiff entworfen, aber nach den Erfahrungen des Falklandkriegs zu einer Mehrzweckfregatte weiterentwickelt. Monmouth ist eine der fünf Fregatten des Typs, die im Gegensatz zu den anderen, noch in britischen Diensten befindlichen Schiffen, nicht mit einem Sonar 2087-Schleppsonar modernisiert wurden. Sie dient deshalb nicht als U-Jagd-Fregatte, sondern als Mehrzweckfregatte.
Die Fregatte Augsburg (F 213) ist eine von acht Schiffen der 1979-90 gebauten Bremen-Klasse (Klasse 122). Die Klasse wurde aus der niederländischen Kortenaer-Klasse (S-Klasse) entwickelt. Die Fregatten sind primär als U-Jagd- und Geleitschiffe gedacht. Von den niederländischen Schiffe unterscheidet sich die Bremen-Klasse primär durch den Antrieb (und die Form des Schornsteins), die Masten und die Breite des Hangars. Von den acht deutschen Schiffen befinden sich aktuell nur noch zwei in Dienst, Augsburg und Lübeck. Augsburg soll dieses Jahr außer Dienst gestellt werden.
Das Segelschulschiff USCGC Eagle dient für die Ausbildung der US Coast Guard. Sie wurde ursprünglich als zweites Schiff der Gorch Fock-Klasse 1936 unter dem Namen Horst Wessel für die Kriegsmarine gebaut. Im Vergleich zur ersten Gorch Fock war sie etwas länger. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sie an die USA übergeben werden, wo sie seit 1946 als Eagle für die US Coast Guard fährt. Ihr Schwesterschiff Gorch Fock I ist heute Museumsschiff in Stralsund (siehe Fotogalerie), Sagres (ex Albert Leo Schlageter; Fotogalerien hier, hier und hier) fährt für die portugiesische Marine, Mircea für die rumänische und Gorch Fock II für die deutsche (falls sie je wieder einsatzfähig wird...).
Der südkoreanische Versorger Daecheong (대청, AOE-58) ist eines von drei Schiffen der 1988-98 gebauten Cheonji-Klasse. Die Klasse wurde aus der 1987-88 von der gleichen südkoreanischen Werft gebauten HMNZS Endeavour entwickelt. Eine weitere Variante war die 1999-2001 für Venezuela gebaute Cuidad Bolívar. Die Cheonji-Klasse verfügt über zwei Versorgungsstationen: eine für den Transfer von Treibstoff und eine für den Transfer von festen Versorgungsgütern. Betankung ist auch über das Heck möglich. Achtern ist ein Hubschrauberdeck und -hangar vorhanden. Die letzten beiden Schiffe der Klasse, Daecheong und Hwacheon, haben verbesserte Dieselmotoren und geschlossene, ferngesteuerte 4 cm- statt 3 cm-Geschütze.
Das Experimentalschiff Energy Observer dient dazu, Antriebstechnologien, die auf erneuerbaren Energien beruhen, zu erproben und ihre Einsatzmöglichkeiten zu demonstrieren. Der Antrieb ist elektrisch. Für die Energiegewinnung dienen Solarzellen. Es wurden auch zwei Windmühlen getestet, die aber aktuell durch zwei vollautomatische Segel ersetzt sind. Auch ein Zugdrache kann verwendet werden. Die Elektromotoren können auch als Generatoren genutzt werden, z.B. wenn das Schiff in einer starken Strömung vor Anker liegt. Wind-, Sonnen- und Wasserenergie können kurzfristig in Lithiumbatterien gespeichert werden. Für längerfristige Speicherung kann die Energie an Bord in Wasserstoff umgewandelt und so gespeichert werden.
Weiterlesen: Experimentalschiff Energy Observer in Kopenhagen