Aktive Schiffe
Das niederländische Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Luymes (A803) ist eines von zwei 2001-04 gebauten Schiffen der Snellius-Klasse. Die Klasse ersetzte die früheren Vermessungsschiffe Tydeman und Buyskes. Hauptaufgabe der beiden Schiffe ist die Vermessung der niederländischen Gewässer in der Nordsee und Karibik. Hierfür sind sie mit zwei Echoloten am Rumpf (ein einstrahliges und ein mehrstrahliges) und einem Schleppsonar (seitlich messend) ausgerüstet. Für die Suche nach Wracks ist ein Magnetometer vorhanden. Zudem werden zwei Vermessungsboote für den Einsatz in flacheren Gewässern mitgeführt. Die Vermessungsfähigkeit kann auch für militärische Zwecke, z.B. für Landungsoperationen oder Minenjagd genutzt werden. Die beiden Schiffe dienen dazu als Forschungsschiffe, primär für die niederländische Marine. Dazu können sie als Patrouillenschiffe genutzt werden. Für die beiden Schiffe gibt es drei Besatzungen, so dass beide Schiffe ständig im Einsatz sein können. 2019-21 werden beide Schiffe modernisiert.
Weiterlesen: Niederländisches Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Luymes in Kopenhagen
Das Vermessungsschiff NOAAS Thomas Jefferson (S 222) der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA, Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA) wurde 1989-92 als Vermessungsschiff USNS Littlehales (T-AGS-52) der John McDonnell-Klasse für die US Navy gebaut. Die beiden Schiffe dieser Klasse ersetzten die wesentlich größeren Vermessungsschiffe der Chauvenet-Klasse. Sie waren mit besseren Echoloten ausgerüstet und benötigten eine wesentliche kleinere Besatzung. Die US Navy hat inzwischen beide Schiffe außer Dienst gestellt, die Littlehales wurde an die NOAA abgegeben und fährt seit 2003 als NOAAS Thomas Jefferson. Sie ersetzte die NOAAS Whiting (S 329) und dient primär für die Vermessung und damit Kartierung der Ostküste sowie des Golfs von Mexiko. Ihr Heimathafen ist Norfolk.
Weiterlesen: Vermessungsschiff NOAAS Thomas Jefferson in Norfolk
Das dänische Patrouillenboot Bopa (MHV911) gehört zur MHV 900-Klasse (siehe Fotogalerie) der Marinehjemmeværnet, wurde 2009 in Dienst gestellt und ist in Dragør auf der Insel Amager stationiert.
Das ecuadorianische Segelschulschiff BAE Guayas (BE-21) wurde 1974-77 gebaut und ist eines von vier ähnlichen Schiffen, die von Astilleros Celaya S.A. in Bilbao zwischen 1966 und 1982 gebaut wurden. Ihre Schwesterschiffe sind die kolumbianische ARC Gloria (1967), die venezuelanische ARBV Simón Bolívar (1979), und der mexikanischen ARM Cuauhtémoc (1982). Der Entwurf ähnelt der deutschen Gorch Fock. Guayas selbst wurde schon für zahlreiche lange Schulfahrten eingesetzt, sowohl über den Atlantik als auch den Pazifik.
Weiterlesen: Ecuadorianisches Segelschulschiff Guayas in Norfolk
Die Kieler Woche wurde dieses Jahr wegen der Covid 19-Pandemie in den September verschoben, während die normalerweise parallel ablaufende Marineübung Baltops schon im Juni stattfand. Trotzdem konnte man am Samstag, den 4. September 2021, einige Schiffe der Deutschen Marine besichtigen bzw. sehen: die Fregatte Hamburg (F 220) der Sachsen-Klasse, die Fregatten Nordrhein-Westfalen (F 223) und Sachsen-Anhalt (F 224) der Baden-Württemberg-Klasse, die Minenjagdboote Fulda (M 1058), Weilheim (M 1059), Bad Bevensen (M 1063), Grömitz (M 1064), Bad Rappenau (M 1067) und Datteln (M 1068) der Frankenthal-Klasse, das Hohlstablenkboot Pegnitz (M 1090) der Ensdorf-Klasse, Seehund-Minenräumdrohnen, die Tender Rhein (A 513) und Werra (A 514) der Elbe-Klasse, der Tanker Spessart (A 1442), der Bergungsschlepper Spiekeroog (A 1452) und das Ölauffangschiff Eversand (Y 1644). Dazu nahm auch das litauische Minenjagdboot Kuršis (M54) ex HMS Dulverton der Hunt-Klasse teil.
HMCS Kingston (MM 700) und HMCS Summerside (MM 711) gehören zu den zwölf Schiffen der Kingston-Klasse, die zwischen 1994-99 gebaut wurden. Die Schiffe sind als Küstenschutzfahrzeuge klassifiziert und dienen primär als Patrouillenboote, aber auch als Schulschiffe, Vermessungsschiffe und als Minensucher bzw. zur Minenjagd. Auf dem Achterdeck können drei Container untergebracht werden, u.a. als Wohnmodule, Taucherkammern, für Vermessungsausrüstung, Minenräumgeschirr oder Minenjagdrohnen.
Weiterlesen: Kanadische Minenjagdboote HMCS Kingston und HMCS Summerside in Kopenhagen
Die Fregatten TCG Gökova und ORP Gen. K. Pułaski der türkischen bzw. der polnischen Marine lagen 2019 während der Kieler Woche im Päckchen und bildeten einen interessanten Kontrast zwischen einer kaum modifizierten ursprünglichen Variante und einer relativ stark modernisierten Variante der Oliver Hazard Perry-Klasse.
Weiterlesen: Fregatten TCG Gökova und ORP Gen. K. Pułaski in Kiel
Von den Lenkwaffenkreuzern der Ticonderoga-Klasse wurden 1980-94 27 Schiffe für die US Navy gebaut, womit die Klasse zu den Kreuzer-Klassen gehört, von denen die meisten Schiffe gebaut wurden. Mit dieser Klasse wurde das AEGIS-System und der phasengesteuerte SPY-1-Radar bei der US Navy eingeführt, womit erstmals ein Lenkwaffenschiff eine große Zahl gleichzeitig angreifender Flugzeuge oder Raketen abwehren können sollte. Das System konnte über 100 Ziele gleichzeitig verfolgen. Die Kosten waren allerdings auch sehr hoch. Deshalb wurde das System nicht in einem atomgetriebenen Kreuzer, einer Weiterentwicklung der Virigina-Klasse, eingebaut, sondern der Rumpf der Zerstörer der Spruance-Klasse bildete die Grundlage. Das Ergebnis war ein relativ toplastiger Entwurf. Während die ersten beiden Schiffen Vierbeinmasten erhielten, erhielten alle spätere Schiffe leichtere Dreibeinmasten. Ab dem sechsten Schiff wurden statt der Mk 26-Zwillingsstarter vorne und achtern 61fach-VLS Mk 41-Senkrechtstarter eingebaut. Hierdurch erhielten die Schiffe auch deutlich verstärkte offensive Fähigkeiten, da mit diesen Startern auch Tomahawk-Marschflugkörper gestartet werden konnten.
Weiterlesen: Lenkwaffenkreuzer der Ticonderoga-Klasse in New York und Norfolk
Die zwölf dänischen Patrouillenboote der MHV 900-Klasse wurden 2003-11 für die Marinehjemmeværnet (Marineheimwehr) gebaut. Die Klasse ist eine vergrößerte Version der MHV 800-Klasse (siehe Fotogalerie), auffälligster Unterschied sind die nach vorne geneigten Brückenfenster. Durch den längeren Rumpf können zwei Sperren zur Bekämpfung von Ölpests mitgeführt werden, also eine zusätzliche Aufgabe neben der Überwachung der dänischen Gewässer und der Seenotrettung wahrgenommen werden.
Das russische Landungsschiff Kaliningrad (Калининград) ist eines von 28 zwischen 1971 bis 1991 gebauten Schiffen des Projekts 775 (NATO: Ropucha). Die Schiffe sind für Anlandungen von Fahrzeugen oder Truppen am Strand gedacht und sind hierfür mit einem Bugtor ausgerüstet. Es ist auch ein Hecktor vorhanden, so dass sie für Roll on Roll off-Operationen geeignet sind. Alternativ ist eine Beladung durch ein große Ladeluke im Vorschiff möglich. Die drei Baulose der Landungsschiffe des Projekts 775 unterscheiden sich etwas durch die Bewaffnung und Ausrüstung mit Radar.