Lars Scharff
07.10.1571 - 450 Jahre Schlacht von Lepanto
Heute vor 450 Jahren, am 7. Oktober 1571, trafen die Flotte der Heiligen Liga und des Osmanischen Reichs in der Schlacht von Lepanto aufeinander (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Unter dem Eindruck der osmanischen Invasion in das damals venezianische Zypern im Sommer 1570 gelang es Pabst Pius V ein Bündnis zwischen Spanien, Venedig und Genua zu schmieden, an dem sich auch Savoyen, Florenz, Parma und Urbino und die Malteserritter beteiligten. Dieses Bündnis wurde Heilige Liga genannt, allerdings schlossen sich diverse christliche Staaten aus dem Mittelmeerraum dem Bündnis nicht an, darunter das Heilige Römische Reich und Frankreich. Die Heilige Liga baute eine Flotte auf, die Zypern entsetzen sollte. Wegen diverser Verzögerungen und Meinungsverschiedenheiten konnte dies nicht durchgeführt werden, nach elfmonatiger Belagerung kapitulierte am 1. August 1571 die letzte venezianische Festung auf Zypern, Famagusta. Die Flotte der Heiligen Liga traf schließlich im Golf von Patras bei Lepanto auf die osmanische. Die Heilige Liga hatte 204-206 Galeeren und sechs Galeassen, die osmanische Flotte bestand aus etwa 260 Galeeren und 40 Galioten. Lepanto war eine der größten Seeschlachten aller Zeiten - und auch eines der blutigsten. Auf osmanischer Seite starben wohl über 35.000 Mann, auf Seite der Heiligen Liga etwa 20.000. 80-90 osmanische Galeeren und Galioten wurden versenkt oder zerstört sowie 117 erbeutet, nur 40 oder 50 entkamen. Die Heilige Liga verlor 13 Galeeren. Durch die Zerstörung ihrer Flotte war das Osmanische Reich zeitweise nicht in der Lage, weitere Offensiven durchzuführen. Allerdings konnte relativ schnell wieder eine neue Flotte aufgebaut werden. Die Heilige Liga konnte durch den Sieg keinen Vorteil erzielen, die Operationen 1572 gegen die neue osmanische Flotte waren nicht erfolgreich. Venedig schloss 1573 einen Separatfrieden mit dem Osmanischen Reich, was das Ende der Heiligen Liga besiegelte.
Weiterlesen: Venezianische Galeasse Bragadina (1/700, Mikrostocznia) von Lars Scharff
Das Original
Die saudi-arabische Fregatte Al Riyadh ist die erste von drei 1999-2004 gebauten Schiffen des Typs F 3000 S. In Saudi-Arabien wurde das Programm Sawari-2 genannt. Die Klasse ist eine Variante der für die französische Marine gebauten La Fayette-Klasse. Im Vergleich zu dieser ist die Al Riyadh-Klasse größer, primär um die Flugabwehrfähigkeiten zu steigern. Hierfür erhielt die Klasse verbesserte Radarsysteme und einen Senkrechtstarter für Aster 15-Flugabwehrraketen vor der Brücke. Es wurden dort nur zwei Achtfach-Module eingebaut, es scheint Platz für insgesamt sechs solcher Module vorhanden zu sein. Die Al Riyadh-Klasse ist dazu, im Gegensatz zur Lafayette-Klasse im ursprünglichen Bauzustand, auch zur U-Jagd geeignet, da sie über Bug- und Schleppsonar, Torpedorohre und einen für die U-Jagd ausgerüsteten Hubschrauber verfügt. Insgesamt gelang es der französischen DCN-Werft 15 von der Lafayette-Klasse abgeleitete Fregatten zu verkaufen: sechs an Taiwan (Kang-Ding-Klasse), drei an Saudi-Arabien (Al Riyadh-Klasse) und sechs an Singapur (Formidable-Klasse).
Weiterlesen: Saudi-arabische Fregatte Al Riyadh (1/700, BigBlueBoy) von Lars Scharff
19.08.1916 - 105 Jahre Vorstoß der Hochseeflotte
Heute vor 105 Jahren, am 19. August 1916, führte die deutsche Hochseeflotte einen Vorstoß in die Nordsee durch, wobei Sunderland beschossen werden sollte. Für die Flotte klärte u.a. das Luftschiff L 13 auf (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Nach der Skagerrakschlacht wollte Admiral Scheer möglichst schnell einen weiteren Vorstoß durchführen. Die Kräfte unter Hipper sollte Sunderland angreifen, während Scheer diese deckte. Da nur zwei Schlachtkreuzer einsatzfähig waren - SMS Von der Tann und SMS Moltke - wurden Hipper die Schlachtschiffe SMS Großer Kurfürst, SMS Markgraf und SMS Bayern zugeteilt. Scheer selbst verfügte über 16 Schlachtschiffe. Die britische Grand Fleet lief aus, um die Hochseeflotte abzufangen und verfügte über 29 Schlachtschiffe und sechs Schlachtkreuzer, also im Vergleich zur Skagerrakschlacht eine stärkere Überlegenheit. Scheer setzte acht Luftschiffe und 24 U-Boote zur Aufklärung ein. Das Luftschiff L 13 sichtete die Harwich Force, ein Verband aus Leichten Kreuzern und Zerstörern, der von Süden die Grand Fleet unterstützten sollte, meldete aber einen Verband von Schlachtschiffen. Scheer entschloss sich diesen Verband anzugreifen, L 13 verlor aber den Kontakt und Scheer konnte die Harwich Force nicht erreichen. Inzwischen erhielt er von zwei anderen Zeppelinen und dem U-Boot U 53 die Information, dass die Grand Fleet weiter nördlich im Aufmarsch war und brach den Einsatz ab. Die deutschen U-Boote versenkten zwei der Leichten Kreuzer, die für die britischen Schlachtkreuzer aufklärten: U 52 HMS Nottingham sowie U 66 und U 63 HMS Falmouth. Das britische U-Boot E23 konnte das deutsche Schlachtschiff SMS Westfalen beschädigen. Die britische Führung beschloss wegen der U-Boot-Angriffe zukünftig die Grand Fleet nicht mehr in der südlichen Nordsee einzusetzen. Die Hochseeflotte führte am 18/19. Oktober 1916 einen weiteren Vorstoß durch, der nach der Torpedierung des Geschützten Kreuzers SMS München durch E38 abgebrochen wurde. Nach der Torpedierung der Schlachtschiffe SMS Kronprinz und SMS Großer Kurfürst durch J1 m 5. November 1916 stellte auch die Hochseeflotte ihre Vorstöße zeitweise ein, erst am 23. April 1918 führte sie einen letzten Vorstoß, dieses Mal gegen die britischen Skandinavienkonvois, durch.
Weiterlesen: Deutsches Marineluftschiff L 13 (1/720, Mark I) von Lars Scharff
01.08.1951 - 70 Jahre Meuterei auf ORP Żuraw
Heute vor 70 Jahren, am 1. August 1951, meuterte ein Teil der Besatzung des polnischen Vermessungsschiffs ORP Żuraw und fuhr das Schiff in das schwedische Ystad, wo zwölf Mann um Asyl baten und dieses erhielten (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die Meuterer sahen dies als die einzige Möglichkeit aus dem stalinistischen Polen zu fliehen. Das Schiff kehrte mit dem Rest der Besatzung nach Polen zurück, wo die Rückkehrer zum Teil langen Haftstrafen verurteilt wurden. Das Schiff selbst wurde in ORP Kompas umbenannt.
Weiterlesen: Polnisches Vermessungsschiff ORP Żuraw (1/700, Umbau HP Models) von Lars Scharff
27.07.1931 - 90 Jahre Treffen von Malygin und Graf Zeppelin
Heute vor 90 Jahren, am 27. Juli 1931, trafen sich der sowjetische Eisbrecher Malygin und das deutsche Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin in der Stillen Bucht der Hooker-Insel, eine der Insel des Franz-Josef-Lands (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Dieses Treffen diente der Austausch von Post, die an Philatelisten weltweit geschickt wurden, die so zu der Finanzierung der Polarfahrt der Graf Zeppelin beitrugen. Diese Polarfahrt sollte dazu dienen, Teile der Arktis zu erforschen und mittels Luftbildfotografie zu kartografieren. Eine ursprünglich geplante Zwischenlandung in Nome in Alaska mussten genauso entfallen wie ein Treffen mit dem U-Boot Nautilus (ex USS O-12) am Nordpol, letzteres, da das U-Boot zu unzuverlässig und technisch nicht geeignet für eine solche Fahrt war. Das Treffen wurde durch eines mit dem Eisbrecher Malygin ersetzt, der für eine Expedition zur Erforschung des Franz-Josef-Lands in die Arktis fuhr. Graf Zeppelin flog nach dem Treffen mit der Malygin über Sewernaja Semlja, die Taimyrhalbinsel und Nowaja Semlja. Neben der Fotografie sammelte sie meteorologische Daten (u.a. mit Hilfe von Wetterballons) sowie führte Messung des Magnetfelds durch. Durch den Flug konnten die Karten der Arktis korrigiert sowie die Ausmaße des Packeis und einiger Gletscher bestimmt werden.
14.07.2006 - 15 Jahre Angriff auf Hanit im Libanonkrieg
Heute vor 15 Jahren, am 14. Juli 2006, wurde die israelische Korvette Hanit vor der libanesischen Küste von einer von der Hisbollah abgefeuerten Anti-Schiffsrakete getroffen (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Zwei Tage zuvor, am 12. Juli 2006, war der Libanonkrieg zwischen Israel und der Hisbollah ausgebrochen. Die israelische Marine erhielt sowohl die Aufgabe, Ziele von See aus zu bombardieren, als auch eine Blockade zu erreichten. Hanit wurde bei einem solchen Blockadeeinsatz von einer Anti-Schiffsrakete getroffen, wahrscheinlich einer C-802. Durch den Angriff starben vier Mann der Besatzung der Hanit.
Weiterlesen: Israelische Korvette Hanit (1/700, Dodo Models) von Lars Scharff
Das Original
Die algerische Fregatte El Radii (الرادع, auch als Alrradie und Erradii transkribiert, Kennnummer 910) ist erste Schiff des Typs MEKO A-200 AN. Der Typ MEKO A-200 wurde von ThyssenKrupp Marine Systems (damals Blohm & Voss) als Nachfolger für die Fregatten des Typs MEKO 200 entwickelt, der mit 25 gebauten Schiffen ein Exporterfolg war. Der Nachfolgetyp MEKO A-200 weist eine auf eine reduzierte Sensorsignatur optimierte Konstruktion auf. Die Seiten haben abwechselnde Neigungen (X-Form), um Radarstrahlen zu zerstreuen. Die Abgase werden durch den Heckspiegel ausgeleitet und davor mit Seewasser gekühlt, um die Infrarotsignatur zu reduzieren. Ein herkömmlicher Schornstein ist so nicht vorhanden. Die Bewaffnung besteht aus standardisierten Modulen, typisch für das MEKO-Konzept, so dass der Einbau von einer Vielzahl verschiedener Systeme möglich ist - und damit eine leichte Anpassung an die Wünsche der Kunden bzw. eine erleichterte Modernisierung der Schiffe.
Weiterlesen: Algerische Fregatte El Radii (1/700, Gwylan Models) von Lars Scharff
22.06.1971 - 50 Jahre erste nördliche Umfahrung von Sewernaja Semlja
Heute vor 50 Jahren, am 22. Juni 1971, vollendete der sowjetische Eisbrecher Lenin die ersten Umfahrung von Sewernaja Semlja auf der nördlichen Route (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Lenin sollte helfen, den dieselgetriebenen Eisbrecher Wladiwostok in den Fernen Osten zu überführen. Auf dem Weg wurden die Verhältnisse in dieser Region der Arktis untersucht. Die Eisbrecher legten am 26. Mai in Murmansk ab, fuhren nördlich von Nowaja Semlja vorbei, ließen Sewernaja Semlja und die Nowosibirsker Inseln südlich liegen, fuhren zum Kap Schelagskij hinunter und erreichten, nachdem sie das Festlandeis der Chaun-Bucht durchbrochen hatten, am 22. Juni Pevek.
Weiterlesen: Sowjetischer Eisbrecher Lenin (1/700, Kombrig) von Lars Scharff
Das Original
Das spanischen Patrouillenschiff Meteoro (P-41) ist das Typschiff einer Klasse, von der von 2009-19 bisher sechs Schiffe gebaut wurden. Diese Schiffe werden auch Buques de Acción Marítima (BAM, maritime Aktionsschiffe) genannt. Die Meteoro-Klasse soll zur Überwachung der spanischen ausschließlichen Wirtschaftszone (EEZ) dienen sowie die Kampfschiffe bei Einsätzen entlasten, für die auch leichter bewaffnete Schiffe ausreichen (z.B. Seeraumüberwachung oder Jagd auf Piraten). Die Klasse ist stark automatisiert und mit relativ guten Sensoren ausgerüstet. Die Bewaffnung beschränkt sich nur auf Geschütze, es ist aber ein Hubschrauberhangar vorhanden. Von der Größe entsprechen sie Korvetten oder kleinen Fregatten und sind somit wesentlich geräumiger und seetüchtiger als frühere Einheiten.
Weiterlesen: Spanisches Patrouillenschiff Meteoro (1/700, Iberia Models) von Lars Scharff
21.-27.05.1941 - 80 Jahre Unternehmen Rheinübung
Vor 80 Jahren, am 27. Mai 1941, feuerte der britische Schwere Kreuzer HMS Dorsetshire die letzten Torpedos auf Bismarck ab (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Dorsetshire war von dem Geleit eines Konvois abgezogen worden und erreichte den Schauplatz erst nach Beginn des Gefechts. Sie schoss 254 20,3-cm-Granaten und drei Torpedos auf die Bismarck und trug zur ihrer Versenkung bei. Sie rettete 85 Überlebende der Bismarck, brach die Rettungsaktion aber wegen eines U-Boot-Alarms ab.
Weiterlesen: Schwerer Kreuzer HMS Dorsetshire (1/700, Aoshima) von Lars Scharff