Aktive Schiffe
Nachdem das CVA-01-Trägerprogramm 1966 gestrichen worden waren, wurde auch der Bau der geplanten Geleitschiffe des Typs 82 nach dem ersten Schiff, der Bristol, eingestellt. Der Typ 82 verfügte mit Sea Dart und Ikara sowohl über ein Flugabwehr- als auch ein U-Jagd-Waffensystem. Da dieser Typ als zu teuer angesehen wurde, entschied man sich letztendlich die Funktion aufzuteilen: ein Teil der Fregatten der Leander-Klasse wurde mit Ikara nachgerüstet, während man einen neuen Typ für die Flugabwehr entwickelte, den Typ 42.
Die britische Fregatte Richmond ist das zehnte Schiff des Typ 23 (Duke-Klasse). Der Typ 23 war ursprünglich als billige U-Jagd-Fregatte vorgesehen, die die Fregatten der Leander- und Amazon-Klasse ersetzen sollte. Die Ausrüstung sollte aus einem Schleppsonar und einem U-Jagd-Hubschrauber bestehen. In Folge des Falkland-Kriegs wurde der Entwuf aber überarbeitet. Durch die zusätzliche 11,4 cm-Kanone, Harpoon-Anti-Schiffs-Raketen und Sea Wolf-Flugabwehrraketen enstand eine Mehrzweck-Fregatte. Von 1985-2002 wurden 16 Schiffe gebaut, wovon 13 bei der britischen Marine noch in Dienst sind und drei weitere an die chilenische Marine verkauft wurden, wo sie ebenfalls noch aktiv sind.
In Kiel haben eine Reihe von deutschen Forschungsschiffen ihren Heimathafen, da sie vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (IFM Geomar) betrieben werden, so die Alkor, Littorina und Polarfuchs (ein ehemaliges Arbeitsboot des Polarforschungsschiffs Polarstern). Dazu lag dort auch das Forschungsschiff Haithabu, das für mit dem Umweltschutz betraute Landesämter von Schleswig-Holstein fährt.
Die französischen Landungsträger der Mistral-Klasse, als Bâtiment de Projection et de Commandement (BPC, in etwa als Flaggschiff ausgerüstetes Schiff für die Machtprojektion) bezeichnet, ersetzen die kleineren Landungsschiffe der Foudre- und der Ouragan-Klasse.
Weiterlesen: Französische Landungsträger Mistral, Tonnerre und Dixmude
Die Evertsen ist eine niederländische Lenkwaffenfregatte der De Zeven Provinciën-Klasse, die auch als LCF-Klasse (Luchtverdedigings- en commandofregat, d.h. Flugabwehr- und Kommandofregatte) bezeichnet wird. Der Ursprung dieser Klasse liegt im NFR-90-Programm (NATO Frigate Replacement for 90s). In diesem Programm versuchten Ende der 1970er die britische, deutsche, französische, italienische, kanadische, niederländische, spanische und US-amerikanische Marine gemeinsam eine Fregatte zu entwerfen. Dieses Programm scheiterte 1989 an unterschiedlichen Entwurfsvorstellungen und überraschenderweise insbesondere daran, dass jeweils die eigene Industrie gefördert werden sollte. Die deutsche, niederländische und spanische Marine schlossen sich daraufhin zur Trilateral Frigate Cooperation zusammen. Ihr Ziel war die Entwicklung von Flugabwehrfregatten als Ersatz für die Lütjens-, Tromp- bzw. Baleares-Klasse.
Die Mount Whitney ist eines von zwei Schiffen der Blue Ridge-Klasse. Diese wurden als Flaggschiffe für amphibische Landungen konzipiert und sollten ältere Umbauten ersetzen, die für die damals neuen 20 kn schnellen amphibischen Einheiten zu langsam waren. Der Rumpf der Blue Ridge-Klasse beruht auf dem Rumpf der Hubschrauberträger (LPH) der Iwo Jima-Klasse und auch die Antriebsanlage ist identisch. Die Blue Ridge-Klasse hat aber keinen Hangar, obwohl Landemöglichkeiten und Nachtankeinrichtungen für Hubschrauber vorhanden sind. Stattdessen wird der Platz im Rumpf für die Unterbringung der Stäbe, Kommandozentralen und Kommunikationstechnologien genutzt. Obwohl diese Klasse als Flaggschiff für amphibischen Ladungen (LCC) konzipiert wurde, ersetzte sie in den 1970ern alte Kreuzer als Flottenflaggschiffe und wird seither in dieser Funktion eingesetzt.
Die deutschen Tender der Klasse 404 (Elbe-Klasse) wurden entworfen, um Schnellboote, Minenjagdboote und U-Boote zu unterstützen. Sie versorgen die Boote mit Kraftstoff, Wasser, Lebensmitteln, Ersatzteilen und Munition, helfen bei Wartungsarbeiten, entsorgen deren Abfälle und dienen als Lazarett. Es ist Platz für einen Stab vorhanden und achtern befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz.
In Newport (Rhode Island) lagen 2011 folgende Schiffe: der Träger USS Saratoga (CV-60, damals schon zum Abwracken vorgesehen), die Fregatte Independence (LCS-2), die Tonnenleger USCGC Willow (WLB-202), USCGC Ida Lewis (WLM-551) und USCGC Juniper (WLB-201), das Forschungsschiff der NOAA Henry B. Bigelow sowie die Jacht Bystander.
Die russische Korvette Soobrasitelny (Сообразительный, auch Soobrazitelnyy) ist das zweite Schiff der Stereguschtschi (Steregushchy)-Klasse (Projekt 20380). Diese von Almas entworfene Klasse soll die veralteten U-Jagd-Schiffe der Albatros-Klasse (Projekt 1124, NATO-Name Grisha-Klasse) ersetzen und für Küstenschutz, U-Jagd und Geleitschutz verwendet werden. Im Vergleich fallen die Schiffe fast doppelt so groß aus und sind Mehrzweckschiffe mit einer starken Anti-Schiff- und U-Jagd-Bewaffnung. Die Flugabwehr, die beim ersten Schiff nur aus einem Kortik (Kashtan)-System bestand (Kombination aus 3 cm-Kanonen und 9M311-Raketen), beruht ab der Soobrasitelny auf einem Redut-Starter. Vier weitere Schiffe der Klasse sind in Bau, es sollen weitere Schiffe des verbesserten Projekts 20385 folgen.
Das dänisches Unterstützungsschiff Absalon ist das Typschiff seiner Klasse, die die Minenleger der Falster-Klasse ersetzt. Der Entwurf der Absalon-Klasse, auch STANFLEX 3500 genannt, ist bisher einmalig: die Auslegung der Schiffe ähnelt heutigen Mehrzweckfregatten und tatsächlich verfügen sie auch über eine entsprechende Bewaffnung, die gegen Schiffe, Flugzeuge, Landziele und U-Boote eingesetzt werden kann. Allerdings haben die Schiffe auch ein Mehrzweckdeck, das über eine seitliche Laderampe beladen werden kann. Hier können wahlweise 130 Personen (z.B. Marineinfantrie), 55 Fahrzeuge inklusive bis zu sieben Kampfpanzer (Leopard II), 300 Minen, Minenräumgerät oder ein Lazarett für 40 Personen untergebracht werden. Über eine Heckklappe können zwei Landungsboote des Typs SRC90E ausgebracht werden. Damit können die Schiffe wahlweise als Führungsschiffe, Minenleger, Minenräumer, Hospitalschiffe, logistische Unterstützungsschiffe oder im strategischen Seetransport (Landungsschiffe) eingesetzt werden.
Weiterlesen: Dänisches Unterstützungsschiff Absalon (Fotogalerie Teil 2)