13.12.1939 - 85 Jahre Schlacht vor dem Río de la Plata

 


Heute vor 85 Jahren, am 13. Dezember 1939 fingen die Kreuzer HMS Exeter, HMS Ajax und HMNZS Achilles den deutschen Kreuzer Admiral Graf Spee ab (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Der britische Befehlshaber Harwood teilte seinen Verband auf. Während der Schwere Kreuzer Exeter die Entfernung stark verkürzte, gingen die beiden Leichten Kreuzer auf Distanz. Das sollte bewirken, dass die Admiral Graf Spee ihr Feuer aufteilen musste. Tatsächlich nahm Harwood seine Leichten Kreuzer damit erst mal aus dem Gefecht, was der Admiral Graf Spee ermöglichte, die Exeter schwer zu beschädigen und sie außer Gefecht zu setzen. Erst spät erkannte Harwood seinen Fehler und verkürzte die Entfernung, worauf die beiden Leichten Kreuzer 17 oder 18 Treffer auf der Admiral Graf Spee erzielten und diese zum Abbruch des Gefechts zwangen und letztendlich zur deren Selbstversenkung am 17. Dezember beitrugen. Das britische Flaggschiff in der Schlacht vor dem Río de la Plata war der Leichte Kreuzer HMS Ajax.

Das Original

Die HMS Ajax war ein Leichter Kreuzer der Leander-Klasse. Sie lief am 01.03.1934 vom Stapel und wurde vor dem Krieg auf der „North America and West Indies Squadron“ eingesetzt. Nach Einsätzen gegen rebellierende Ölarbeiter auf Süd-Trinidad 1937 und der Hilfe von Erdbebenopfern in Chile im Frühjahr 1939 war die HMS Ajax ab Mai 1939 Teil der „South America Division“.

Nach Kriegsausbruch am 01.09.1939 wurde die Ajax, zusammen mit ihrem Schwesterschiff HMNZS Achilles (das gibt es ebenfalls von Flyhawk) und der HMS Exeter (hier bietet Trumpeter ein schönes Modell an) für die Jagd auf das deutsche Panzerschiff Admiral Graf Spee eingesetzt. In der Schlacht am Río de la Plata erhielt Ajax sieben Treffer, die u.a. zur Folge hatten, dass die Hecktürme nicht mehr einsetzbar waren. Dem gegenüber stehen mehrere Treffer auf der Admiral Graf Spee, die erhebliche Schäden und letztendlich die Selbstversenkung des Panzerschiffs zur Folge hatten. Sieben Besatzungsmitglieder der Ajax verloren bei diesem Gefecht ihr Leben. Trotz der vorgenannten Schäden blieb die Ajax bis Ende Januar im Einsatz und wurde dann in der Werft in Chatham repariert und umgebaut. Nach dieser Reparatur verfügte die Ajax über einen Dreibein-Mast und eine Radaranlage. Letzteres schränkt den „Verwendungszeitraum“ des Bausatzes von Flyhawk, das keinen Dreibein-Masten enthält, entsprechend ein.


Im weiteren Verlauf ihrer Dienstzeit war die Ajax weitestgehend im Mittelmeer eingesetzt, wo sie mehrfach beschädigt wurde, was entsprechende Werftliegezeiten nach sich zog. Während der Landung in der Normandie wurde sie zum Landzielbeschuss eingesetzt. Die HMS Ajax wurde im Februar 1948 außer Dienst gestellt und 1949 verschrottet.

Quelle: Wikipedia

Das Modell

Der Flyhawk-Bausatz stellt die HMS Ajax vor dem Umbau im Jahre 1940 dar. Mein Modell soll die HMS Ajax zum Zeitpunkt des Gefechtes am Río de la Plata darstellen. Gemäß den Angaben im Buch Warship Camouflage of WW II – Vol. 3 von Malcolm Wright trug die HMS Ajax einen MS4a-Anstrich (Home Fleet Gray) mit einem dunkleren Grau als in Friedenszeiten.

Der Bausatz von Flyhawk, ich hab hier die Deluxeversion genommen, lässt sich hervorragend bauen. Allerdings erfordern die vielen Klein- und Kleinstteile sowie die in der Deluxeversion beiliegenden Ätzteile, Rohre und Stäbe für die Masten ein vorsichtiges Bauen des Modells. Viele Teile sind so klein, dass z.B. ein Versäubern der Teile schnell zu einem Verlust oder einer Beschädigung führt. Ich habe auch nicht alle Ätzteile verwendet, weil sie keine große Verbesserung gegenüber den Kunststoffteilen darstellen.

Ein aufwändiger aber sinnvoller Schritt war es, die Masten aus den beiliegenden Metallstäben aufzubauen. Dies macht nicht nur beim anschließenden Takeln Sinn (diese Masten verbiegen sich nicht) sondern sieht m.E. auch etwas besser aus.

Das von mir verwendete Holzdeck sieht zwar, wie ich finde, sehr schön aus, entspricht aber nicht unbedingt dem tatsächlichen Aussehen eines ausgebleichten Decks. Hier setzt bei mir grad ein Umdenken hinsichtlich der Sinnhaftigkeit solcher Decks ein.


Getakelt wurde mit brüniertem Messingdraht und Caenis-Faden. Letzterer hat mir wegen seiner schlechten Sichtbarkeit und Handhabbarkeit echt Nerven gekostet.

Für die Wasserfläche habe ich den Boden einer Vitrine von Trumpeter weiß grundiert, die Schiffsform mit einem Bleistift aufgetragen und mittels Airbrush die Wasserfläche und die Bugwelle und seitlichen Wellen aufgesprüht. Abschließend kam eine Schicht dünnes Acrylgel drüber, das stellenweise mit Weiß aufgehellt wurde, um Wellenkämme darzustellen.

Jens Bartels