Das Original
Der Schwere Kreuzer Prinz Eugen gehörte zur Admiral Hipper-Klasse der Kriegsmarine. Aufgrund eines neu ausgehandelten Flottenabkommens mit Großbritannien wurden Deutschland fünf schwere Kreuzer mit einer Verdrängung von 10.000 Tonnen zugestanden. Dies war in dem Bereich in dem alle Schweren Kreuzer in den 1920 und 1930er Jahren entworfen und gebaut wurden. Natürlich war dann die Verdrängung beim fertigen Schiff größer, so dass diese bei der Prinz Eugen 16.970 t entsprach. Die Bewaffnung bestand dabei aus vier 20,3-cm-Zwillingsgeschützen, was auch den üblichen Standard für diese Schiffsgattung entsprach.
Die Prinz Eugen wurde am 23. April 1936 auf Kiel gelegt. Die Indienststellung fand am 1.August 1940 statt. Anschließend unternahm sie Ausbildungsfahrten in der Ostsee. Im Mai 1941 nahm die Prinz Eugen zusammen mit der Bismarck an der Operation Rheinübung teil. Beim Aufeinandertreffen mit britischen Streitkräfte konnte die Bismarck zusammen mit der Prinz Eugen den Schlachtkreuzer Hood versenken. Da die Bismarck beschädigt war, sollte die Prinz Eugen allein in den Atlantik durchbrechen. Aufgrund eines Maschinenschadens fuhr sie zur Reparatur nach Brest in Frankreich. Dort wurde sie repariert und im Februar 1942 nach Kiel verlegt, da es zu verstärkten britischen Bomberangriffen in Brest kam. Die Fahrt nach Kiel durch den Ärmelkanal gelang zusammen mit den Schlachtschiffen Gneisenau und Scharnhorst. Am 21. Februar 1942 fuhr die Prinz Eugen zusammen mit der Admiral Scheer und fünf Zerstörern nach Trondheim in Norwegen. Dort wurde die Prinz Eugen von dem britischen U-Boot Trident torpediert und am Heck getroffen. Das Heck musste entfernt werden und es wurden notdürftig zwei Hilfsruder installiert. So konnte die Prinz Eugen im Mai nach Deutschland zur Reparatur zurückkehren. Nach der Reparatur erfolgten zwei erfolglose Versuche die Prinz Eugen zusammen mit der Scharnhorst nach Norwegen zu verlegen. Von einen weiteren Versuch zur Verlegung nach Norwegen wurde abgesehen und die Prinz Eugen diente fortan als Ausbildungsschiff für Kadetten in der Ostsee. Mit dem Vorrücken der Roten Armee an der Ostfront 1944 wurde die Prinz Eugen wieder in den Kampfdienst gestellt und diente zur Artillerieunterstützung. Bei der Rückfahrt nach Gotenhafen zur Munitionsergänzung rammte die Prinz Eugen bei schlechter Sicht den Leichten Kreuzer Leipzig und trennte ihn fast komplett mittschiffs. Nach der Reparatur wurde die Prinz Eugen wieder zur Artillerieunterstützung eingesetzt. Kurz vor Kriegsende fuhr sie Kopenhagen an, konnte aber wegen Treibstoffmangels nicht mehr wieder auslaufen.
Dort wurde sie nach Kriegsende dem britischen Kommando übergeben und per Losentscheid der USA übergeben. Zusammen mit deutschen Besatzungsmitgliedern wurde die Prinz Eugen in die USA nach Philadelphia überführt. Dort wurde für Testzwecke ein Teil der Ausrüstung ausgebaut. Im Mai 1946 wurde die Prinz Eugen nach Hawaii überführt. Sie diente als Zielschiff für die Atomwaffentest im Bikini Atoll. Insgesamt wurde die Prinz Eugen zwei Atomwaffentest ausgesetzt, einmal den Abwurf einer Bombe aus einem B-29-Bomber und einmal der Zündung der Bombe unter Wasser. Da die Prinz Eugen entfernter von der Explosion war, gab es keine großen sichtbaren Schäden. Allerdings war sie nach dem zweiten Test stark verstrahlt und die Buchsen der Propellernaben wurden undicht. Darüber drang Wasser ein und durch die hohe Verstrahlung konnte man die Lenzpumpen zum Abpumpen nicht einsetzen. Der Versuch sie auf den Strand zu setzten misslang ebenfalls, so kenterte die Prinz Eugen am 22. Dezember 1946 und liegt dort noch heute. Wegen der verbleibende Restmenge an Treibstoff stellt sie noch ein Risiko für die Umwelt da. Von einer Bergung wird aufgrund des großen Aufwands bisher abgesehen, obwohl sie in einem flachen Gewässer liegt.
Chronologie
• 23. April 1936 – Kiellegung auf der Germaniawerft in Kiel
• 22. August 1938 – Magdolna Purgly, die Frau des ungarischen Reichsverwesers Miklós Horthy, führt in Anwesenheit von Adolf Hitler die Taufe durch, anschließend erfolgt der Stapellauf
• 1. August 1940 – Indienststellung unter Kapitän zur See Brinkmann
• 18. Mai bis 1. Juni 1941 – Unternehmen Rheinübung zusammen mit dem Schlachtschiff Bismarck
• 11. bis 13. Februar 1942 – Unternehmen Cerberus (Kanaldurchbruch)
• 14. bis 24. Februar 1942 – Unternehmen Sportpalast: zusammen mit Admiral Scheer Marsch nach Norwegen
• 16. Mai bis 30. Juli 1942 – Unternehmen Zauberflöte, Marsch in die Heimat
• Januar bis März 1943 – Unternehmen Fronttheater und Unternehmen Domino
• 05. April bis 11. Oktober 1943 – Ausbildungsschiff in Gotenhafen
• 19. bis 21. August 1944 – Landzielbekämpfung, Tuckum (Lettland)
• 13. bis 17. September 1944 – Tanne-Ost, Hogland, Utö
• 20. bis 25. September 1944 – Unternehmen in der Ålander See
• 10. bis 15. Oktober 1944 – Kämpfe um Memel
• 20. bis 28. November 1944 – Kampf um Sworbe
• 29. bis 31. Januar 1945 – Kampf um Königsberg
• 10. März bis 4. April 1945 – Kampf um Danzig, Gotenhafen und Hela
• 10. bis 20. April 1945 – Marsch nach Westen: Swinemünde, Sassnitz, zu Kriegsende in Kopenhagen
• 13. Januar 1946 – Überführung mit eigener Kraft an die Ostküste der USA, anschließend von dort durch den Panamakanal zum Bikini-Atoll
• Juni und Juli 1946 – Testobjekt bei zwei Atombombenversuchen im Bikini-Atoll
• August 1946 – Überführung im Schlepp zum Kwajalein-Atoll
• 22. Dezember 1946 – Prinz Eugen kentert über Steuerbord und sinkt
Quelle: Prinz Eugen (Schiff, 1940) – Wikipedia
Das Modell
Der Bausatz des deutschen Schweren Kreuzers Prinz Eugen stammt von Trumpeter und lässt sich in der Version von 1942 während des Kanaldurchbruches bauen. Mein Bau der Prinz Eugen begann aber noch viel früher mit der Prinz Eugen von Tamiya. Mein ursprünglicher Plan war diese aus dem Bausatz von Tamiya zu bauen. Ich begann den Bausatz auch schon, allerdings gab es zwei grundsätzliche Probleme. Einerseits haben die Aufbauten keine Detaillierung, das heißt man muss alle Luken und Bullaugen ergänzen. Anderseits hat das Hauptdeck erhabene statt versenkte Gravuren. Die Lösung mit einem aufgeklebten Holzdeck probierte ich zwar, nahm aber schnell davon Abstand, da es nicht richtig passte. Und somit blieb mir nichts anderes übrig als den Bausatz von Trumpeter zu verwenden, um das Projekt noch abzuschließen. Glücklicherweise benötigt man sowieso Teile aus dem Tamiya-Bausatz, um ein paar Fehler im Trumpeter-Bausatz zu korrigieren.
Leider war die Passgenauigkeit bei dem Trumpeter-Bausatz nicht sehr gut. Die einzelnen Aufbauten mussten immer aus mehreren Teilen zusammengebaut werden. Dies führte dann zu Spachtelarbeiten. Dazu kam dann, dass wohl Trumpeter von dünneren Seitenwänden ausging und die Positionierhilfe auf dem Deck zu groß war. Ein weiteres Problem ist, dass Trumpeter nicht die Scheinwerferkappen für den Schornstein beilegt. Diese waren bei der Prinz Eugen 1942 vorhanden. Genauso hatte die Prinz Eugen bei den Torpedowerfern noch keine geschlossene Kabine. Ich nahm deshalb die benötigten Teile aus dem angefangenen Tamiyabausatz. Für die 10,5-cm-Flak verwendete ich auch die Tamiyateile. Die Beiboote und die Scheinwerfer wurden alle durch Boote von Flyhawk getauscht. Von Flyhawk verwendete ich auch das zugehörige Ätzteil- und Mastset.
Bemalt wurde die Prinz Eugen mit Vallejo 990 für den Rumpf und 989 für die Aufbauten. Für die Tarnung verwendete ich 994. Dies habe ich gepinselt oder auch teilweise getupft. Die Stahldecks wurden mit 994 bemalt und die Holzdecks mit 847, worüber ein Washing mit Ammo Oilbrusher Dark Brown kam. Für das generelle Washing verwendete ich von Ammo den Oilbrusher Black. Für das Trockenmalen, vor allem am Rumpf, verwendete ich Vallejo 990 und 313.
Bei der Wasseroberfläche verwendete ich Taschentuch, mit dem ich auf der Grundplatte die Wasseroberfläche modellierte und diese anschließend mit Wasserfarben bemalte. Darüber kamen drei Schichten mit Noch Water.
Christian Abraham