Das Original
Die SMS Albatross war ein Minenkreuzer der Kaiserlichen Marine und gehörte zur Nautilus-Klasse. Allerdings war das Schwesterschiff Nautilus nicht baugleich mit der Albatross. Während die Nautilus einen hohen Aufbau und einen Klipperbug hatte, entsprach das Design der Albatross den Leichten Kreuzern. Die Aufgabe der Minenkreuzer war es entweder im Verband mit der Flotte zufahren und einen Rückzug mit Minen zu decken. Oder sie sollten offensiv Minen verlegen. Dafür waren sie aber auf Begleitschiffe zur Verteidigung angewiesen, da die Bewaffnung mit acht 8,8-cm-Geschützen nur schwach ausfiel. Es konnten insgesamt 288 Minen auf Deck und im Rumpf mitgeführt werden.
Die Albatross wurde 1907 von der AG Weser Werft in Bremen auf Kiel gelegt und der Stapellauf war fünf Monate später am 23. Oktober 1907. Die Indienststellung fand am 19 May 1908 statt. In der Zeit vor dem Krieg wurde sie als Trainingsschiff verwendet, nahm aber auch an Flottenmanövern teil.
Mit Kriegsbeginn 1914 wurde die Albatross in der Nordsee eingesetzt, um vor der englischen Küste Minen zu verlegen. Im Juni 1915 wurde die Albatross in die Ostsee verlegt, um dort Minen zu verlegen.
In der Nacht zum 1. Juli 1915 startete der nächste Einsatz zum Minenlegen vor den finnischen Inseln von Bogskär. Die Albatross wurde dabei vom Panzerkreuzer Roon, den Leichten Kreuzern Augsburg und Lübeck sowie sieben Torpedobooten begleitet. Die Augsburg diente dabei als Flaggschiff für den Kommodore von Karpf. Dabei wurde die Flottille aufgeteilt und die Albatross wurde nur noch von der Augsburg und fünf Torpedobooten geschützt. Nachdem das Minenlegen abgeschlossen am Abend des 1. Juli gab der Kommodore von Karpf seine Position und Fahrtrichtung durch, um sich wieder mit der Roon und Lübeck zu treffen. Diese Nachricht wurde allerdings von der russischen Marine abgefangen und entschlüsselt. Diese entsendeten sofort eine Flottille, die auf dem Weg zu einen Küstenbombardement war, zum Abfangen der Albatross. Die Flottille bestand aus den Panzerkreuzern Admiral Makarov, Bayan und Rurik sowie den geschützten Kreuzern Oleg und Bogatyr und den Zerstörer Novik. Am Morgen des 2. Julis entdeckte die Augsburg die russischen Schiffe. Nachdem von Karpf seine Unterlegenheit erkannte, befahl er der langsameren Albatross sich in neutrale schwedische Gewässer zurückzuziehen. Er wollte mit der Augsburg und den Zerstörern Hilfe von der Roon und Lübeck holen.
Die russischen Schiffe eröffneten das Feuer auf die Augsburg und die Albatross. Aufgrund von starken Nebel konnte die Augsburg nicht gezielt zurückfeuern. Für die Geschütze der Albatross waren die russischen Schiffe außer Reichweite. Die Augsburg und die Torpedoboote konnten dennoch entkommen, während das Feuer auf die Albatross konzentriert wurde. Die Albatross erhielt daraufhin mehrere Treffer im Vorschiff und der Brücke. Der Hauptmast knickte auch ab. Nachdem die Albatross schwedisches Gewässer erreichte, feuerten die russischen Schiffe weiter und die Albatross bekam nachdem Wasser eindrang Schlagseite. Um ein Sinken zu verhindern, ließ der Kapitän die Albatross vor der Insel Östergarn auf Grund laufen. Bei dem Gefecht sind 27 Besatzungsmitglieder gefallen. Die Albatross und die verbliebene Besatzung wurden von Schweden interniert.
Nach Ende des Krieges wurde die Albatross und die Besatzung nach Kiel zurückgebracht. Dort wurde sie schließlich verschrottet.
Quelle: SMS Albatross (1907) – Wikipedia
Das Modell
Das Bausatz der Albatross stammt von Kombrig. Von Kombrig gibt es mittlerweile viele Schiffe der kleineren Einheiten der Kaiserlichen Marine. Zum neuen Standard bei Kombrig gehört nun auch eine umfangreichere Anleitung und ein vollständiger Ätzteilbogen. Man muss nur noch die Masten ergänzen. Es liegt aber dafür zumindest eine Längenübersicht in der Anleitung bei. Entsprechend einfach gestaltete sich der Bau der Albatross. Ich entschied mich für den Bau der Albatross aus der Vorkriegszeit. Im Krieg hatte die Albatross zusätzlich Schienen für Minen auf dem Oberdeck verbaut. Diese fehlen dem Bausatz, was aber nicht grundsätzlich falsch ist, da diese nachgerüstet wurden. Ein größeres Problem war die beiliegende Reling. Diese hatte keine Fußleiste, die man zum Ankleben nutzten kann. Nach ein paar erfolglosen Versuchen und zweijährigen Baustopps ersetzte ich diese durch eine Reling von Bigblueboy. Diese kommt mit Fußleiste und ist auch etwas feiner ausgeführt. Die Masten erstellte ich mit Messingrohr entsprechend der Anleitung und die Takelage führte ich mit dem feinen Garn von Uschi van der Rosten aus.
Bemalt wurde die Albatross mit Vallejo-Farben. Für den Rumpf nahm ich 990, für die Aufbauten 989, für die waagerechten Flächen 995 und für das Linoleum einen Mix aus 985 und 983. Bei der Wasseroberfläche ging ich meinen üblichen Weg, indem ich eine Grundplatte mit dickerem Papier beklebte und diese anschließend mit Wasserfarben bemalte. Darüber kamen drei Schichten mit AK Still Water und weiße Wellen aus Watte.
Christian Abraham