Das Original
Die Königsberg war Namensgeber einer Klasse Leichter Kreuzer, die aus drei Einheiten bestand. Nach dem Einzelschiff Emden waren es die ersten Einheiten der Reichsmarine, die nach einem modernen Design geplant und gebaut wurden. Der Bau der drei Einheiten Königsberg, Karlsruhe und Köln begann 1926 und die die Indienststellung folgte 1929 bzw. 1930. Gebaut wurde die Klasse entsprechend den Washingtoner Flottenabkommen mit einer Verdrängung von 6750 t und einer Bewaffnung von 15-cm-Geschützen. Die Königsberg war 174 m lang 15,2 m breit. Die Bewaffnung bestand aus drei Drillingstürmen mit 15-cm-Geschützen. Diesen waren am Heck versetzt aus der Schiffsmitte angeordnet, um dadurch einen größeren Schussbereich zu erhalten. Dazu kamen zwei 8,8-cm Einzel-Flak und vier Dreifachtorpedorohre. Zum Beginn des Zweiten Weltkrieges bestand die Bewaffnung aus vier Zwillings-3,7-cm-Flak und vier Einzel-2-cm-Flak sowie drei Zwillings-8,8-cm-Flak in C/32-Lafetten, die die Einzel-8,8-cm ersetzten.
Die Schiffe wurden intensiv in den 1930er Jahren zu Trainingseinsätzen eingesetzt. Dazu machten die Schiffe auch mehrere Überseefahrten. Während des Spanischen Bürgerkrieges unternahm die Königsberg Patrouillenfahrten vor der Küste Spaniens. Zurück in Deutschland diente die Königsberg für Tests mit Radarsystemen sowie als Zielschiff zur Ausbildung von U-Bootbesatzungen. Beim Beginn des Zweiten Weltkrieges legte die Königsberg zusammen mit anderen Kreuzern Minenfelder in der Nordsee. Nach einem Werftaufenthalt wurde die Königsberg der Kriegsschiffflotte 3 beim Unternehmen Weserübung zugeteilt.
Die Königsberg sollte zusammen mit ihren Schwesterschiff Köln, dem Schulschiff Bremse und den Torpedobooten Wolf und Leopard Teile der 69. Infanterie Division nach Bergen transportieren und dort anlanden. Sie verließ Wilhelmshafen am 8. April 1940 und erreichte Bergen am folgenden Tag. Nachdem ein Teil der Landungstruppen auf Beiboote ausgesetzt wurde, wollte die Königsberg die restlichen Truppen direkt im Hafen anlanden. Allerdings trafen drei Geschosse aus dem Kvarven Fort die Königsberg. Dadurch wurde der Antrieb beschädigt und die Königsberg musste vor Anker legen, da sie sonst steuerungsunfähig war. Die Geschütze des Forts wurden vom Beschuss der Schiffe, Bombern und vorrückender Infanterie ausgeschaltet. Die Königsberg war so stark beschädigt, dass sie aus eigener Kraft nicht nach Deutschland zurückkehren konnte und wurde deshalb am Hafenpier festgemacht. Damit war sie ein leichtes Ziel für britische Bomber und diese unternahmen schon am Abend des 9. April einen ersten erfolglosen Versuch das Schiff zu versenken. Am nächsten Morgen erfolgte ein weiterer Versuch mit sechszehn Blackburn Skua Sturzflugbombern. Diese trafen um 7:20 Uhr ein und fanden keinen Widerstand vor. Die Flugabwehrgeschütze waren zu dem Zeitpunkt noch nicht bemannt und nur ein 8,8-cm-Geschütz konnte in Folge des Angriffes bemannt werden und feuerte auf die Bomber. Allerdings wurde die Königsberg von mindestens fünf 500-Pfund-Bomben getroffen. Daraufhin traten große Mengen Wasser ein und die Königsberg kenterte in den folgenden drei Stunden. Es war dadurch zumindest noch genügend Zeit das Wrack zu evakuieren und Material und Munition anzulanden. Das Wrack wurde zwei Jahre später gehoben und verschrottet.
Das Modell
Das Modell der Königsberg stammt von Flyhawk (siehe Bausatzbesprechung). Ich verwendete die Deluxe Version mit komplettem Ätzteilset sowie gedrehten Rohre für die Geschütze und Messingdraht für die Masten.
Damit enthält der Bausatz alles was zum Zusammenbau benötigt wird. Zusätzlich verwendete ich noch Munitionskisten von Shipyards Works und zwei Stukas von Pitroad. Der Bau ging ohne Probleme von statten. Die Passgenauigkeit war sehr gut, man muss nur beide Anleitungen immer wieder im Blick behalten damit man nichts verpasst. Bemalt wurde die Königsberg mit Vallejo 990 für den Rumpf und 989 für die Aufbauten. Die Stahldecks waren mit 994 bemalt sowie das Linoleumdeck mit einer Mischung aus 983 und 985. Die zwei Schornsteine wurden mit Aluminium von AMMO bemalt.
Auf einem Foto war zu erkennen, dass die Königsberg auf dem Bug eine Flagge zu Fliegererkennung liegen hatte. Da ich keine passenden gefunden hatte, machte ich die Flaggen selber aus einem roten Decalpapier von TL Decals. Dort lackierte ich einen weißen Kreis drauf. Die Kreuze machte ich aus schwarzen Decalstreifen ebenfalls von TL Decals.
Bei der Wasseroberfläche ging ich meinen üblichen Weg, indem ich eine Grundplatte mit dickerem Papier beklebte und diese anschließend mit Wasserfarben bemalte. Darüber kamen drei Schichten mit AK Still Water.
Quellen
- German cruiser Königsberg - Wikipedia
- German Naval Camouflage, Vol I, Leon / Asmussen, Seaforth Publishing, S. Yorkshire S70 2AS, 2012 (siehe Buchbesprechung)
Christian Abraham