Modell: Gloster VI
Hersteller: Wiener Modellbau Manufaktur WMM
Maßstab: 1:48
Material: Resin, Messing
Art.Nr.: WMM48004
Preis: 88,80 Euro
Das Original
Der Coupe d'Aviation Maritime Jaques Schneider, auch Schneider Trophy genannt, war ein Rennen für Wasserflugzeuge, welches 1911 durch den Franzosen Jaques Schneider ins Leben gerufen wurde und bis 1931 durchgeführt wurde. Ursprünglich sollte der Wettbewerb die technische Entwicklung im Bereich der zivilen Luftfahrt fördern, jedoch entwickelte sich der Cup schnell zu einem Rennen für ausschließlich auf Geschwindigkeit entwickelte Flugzeuge.
Die Rennen wurden anfangs auf einem Dreieckskurs von 280km und später von 350km vor bis zu 200.000 Zuschauern geflogen.
Die Gloster VI war Glosters letzte Entwicklungsstufe einer Serie von Rennwasserflugzeugen. Sie wurde für die Schneider Trophy 1929 entwickelt. Die Golden Arrow war ein Tiefdecker, der durch einen Napier Lion Motor angetrieben wurde. Von der Gloster 6 wurden zwei Maschinen gebaut; N249 hatte ihren Erstflug am 25.08.1929 und N250 am 31.08.1929. Beide Maschinen mussten wegen anhaltender Probleme mit dem überzüchteten Lion-Motor von der Schneider Trophy 1929 zurückgezogen werden. Am 10. September 1929, dem Tag nachdem eine Supermarine S.6 die Schneider Trophy gewonnen hatte, stellte Flight Lieutenant George Stainforth mit N249 mit 541,1km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord auf. Wenige Stunden später wurde der Rekord durch eine Supermarine S.6 gebrochen.
Die Gloster VI Rennmaschinen wurden anschließend als Hochgeschwindigkeits-Trainingsflugzeuge genutzt.
Quellen:
Wikipedia
Originalaufnahmen: Sammlung Tim Kershaw via Peter Plattner
Der Bausatz
Der Resin-Bausatz wird in einem stabilen blauen Karton geliefert. Alle Bauteile wurden sorgfältig verpackt und zusätzlich durch Styroporschnipsel geschützt. Die Qualität des Resingusses ist ausgezeichnet. Ich habe bei keinem Bauteil eine Luftblase gefunden.
Der Rumpf des Flugzeugs wurde in einem Stückgegossen. Am Bug befindet sich der massive Anguss, der sich mit einer kleinen Modellbausäge leicht entfernen lässt. Blechstöße lassen sich nur erahnen, was aber völlig in Ordnung ist, da diese auch auf den Originalbildern kaum zu erkennen sind. Im Bereich des Cocokpits wurde eine leichte Rippenstruktur wiedergegeben.
Die beiden nächsten Bilder zeigen die Flügel und die Schwimmer. Die auf den Originalbildern erkennbaren Rippenstrukturen auf den Flügeln wurden nicht angegossen. Diese werden durch Ätzteile nachgebildet und auf die Flügel geklebt.
Leitwerk, Propeller, Sitz und einige Kleinteile vervollständigen die Resinbauteile
Die Messingguss- und Fotoätzteile
Die Streben, mit der die Schwimmer am Rumpf befestigt wurden, liegen als Messing-Schleudergußbauteile bei. Da der Resinrumpf ein deutlich höheres Gesicht als ein Spritzgußrumpf hat, ist diese Entscheidung zu begrüßen. An den Bauteilen ist eine Naht zu erkennen, die mit einer kleinen Nadelfeile leicht abgeschliffen werden kann.
Vervollständigt wird der Bausatz durch zwei Ätzplatinen. Die erste Platine erhält die Verspannung für das Fahrwerk. Die zweite Platine umfasst die Rippenstruktur für die Flügel, die Kühlrippen für die Motorabdeckung, die Cockpithaube und weitere Details.
Decals und weitere Teile
Vervollständigt wird der Bausatz durch einen kleinen Decalbogen und einen Film zu Instrumentendarstellung.
Die Anleitung
Die Anleitung liegt als gebundenes, 16 Seiten umfassendes Heftchen bei. Nach einer kurzen Einleitung folgt eine Beschreibung der Entwicklung und eine Tabelle mit technischen Daten in deutscher unde englischer Sprache. Nach der Vorstellung sämtlicher Bauteile wird der Zusammenbau des Modells anhand von 3D-Zeichnungen in 12 Schritten beschrieben. Abschließend folgen die Bemalungsangaben.
Fazit
Der Gloster VI, einem der schönsten Wasserflugzeuge ihrer Zeit, wird mit diesem Multimediabausatz ein würdiges Denkmal gesetzt. Die Qualität der Bauteile ist durchweg ausgezeichnet. Auch die Bauanleitung passt sich dem hohen Niveau des Bausatzes an.
Die geringe Anzahl an Bauteilen macht den Kit auch für Einsteiger im Bau von Resinmodellellen interessant. Etwas Vorsicht sollte der Modellbauer beim Aufziehen der Ätzteile auf die Flügel walten lassen.
uneingeschränkt empfehlenswert
Christian
Wir danken der Wiener Modellbau Manufactur für das Bausatzmuster